Seit Januar 2020 sind wir eine „AckerSchule“

... und damit Teil des Bildungsprogrammes der GemüseAckerdemie aus Postdam.

Unsere 3. Klasse hat sich mit einer witzigen Bewerbung auf einen der 15 von der AOK geförderten Plätze beworben und wir haben es tatsächlich geschafft!

GemüseAckerdemie

Ein Jahr Theorie und Praxis für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln

Die GemüseAckerdemie ist ein ganzjähriges theorie- und praxisbasiertes Bildungsprogramm mit dem Ziel, die Wertschätzung von Lebensmitteln bei Kindern und Jugendlichen zu steigern. Unser Konzept wirkt gegen den Wissens- und Kompetenzverlust im Bereich Lebensmittelproduktion, die Entfremdung von der Natur, ungesunde Ernährungsgewohnheiten sowie Lebensmittelverschwendung.

Das Programm lässt sich individuell in das bestehende Lehrangebot von Schulen integrieren.

Der Programmablauf im Überblick

Die GemüseAckerdemie gliedert sich in drei Programmphasen: Die VorAckerzeit, die AckerZeit und die NachAckerzeit.

In der VorAckerzeit (Januar – April) geht es um die organisatorische und inhaltliche Vorbereitung. Die Lehrer*innen nehmen an der ersten Fortbildung teil und erhalten Infomaterial. Die Schülerinnen und Schüler bekommen anhand unserer Bildungsmaterialien einen ersten Einblick in das Thema Gemüseanbau, biologische Vielfalt sowie Bodenfruchtbarkeit und wir kümmern uns um die Saat- und Pflanzgutbestellung.

Die AckerZeit (April – Oktober) ist das Herzstück des Programms: Nach der Bepflanzung des Schulgartens geht es pro Woche eine Doppelstunde auf den Acker. Die Kinder pflanzen, pflegen, ernten und vermarkten ihr Gemüse. Die Lehrer*innen werden durch das eigens konzipierte Bildungsmaterial, Fortbildungen, wöchentliche Newsletter und persönliche Betreuung von der GemüseAckerdemie unterstützt.

In der NachAckerzeit (Oktober – Dezember) wird ein Blick „über den Ackerrand“ geworfen. Nach dem Erntedankfest und der letzten Ernte sind Exkursionen möglich und der zweite Teil der Bildungsmaterialien liefert unter dem Stichwort AckerGlobal zahlreiche Anregungen zu weiterführenden Unterrichtsthemen wie Lebensmittelverschwendung und Sortenvielfalt.

Der Programmverlauf des Bildungsprogramms AckerSchule

Programmverlauf des Bildungsprogramms AckerSchule

Wir stellen alles Notwendige zur Verfügung

Unser Ziel ist es, den Gemüseanbau an der Schule für Lehrerinnen und Lehrer so unkompliziert wie möglich zu gestalten. Unsere Unterstützung umfasst

  • Persönliche Ansprechpartner*innen vor Ort
  • Hilfe bei der Ackersuche und -einrichtung
  • Lieferung von Saat- und Pflanzgut
  • Fortbildungen und wöchentliche Newsletter
  • Umfangreiche Bildungsmaterialien Kindergarten bis 6. Klasse
  • Telefonische Beratung
  • Beratungsbesuch durch gärtnerische Fachkraft
  • weitere On- und Offlineangebote

Unsere AckerBildung (BNE)

In der GemüseAckerdemie bauen Schüler*innen ihr eigenes Gemüse an und erfahren auf praktische Weise, wo unsere Lebensmittel herkommen, wieviel Arbeit im Gemüseanbau steckt und welche Bedeutung die Natur als Lebensgrundlage für uns hat. Über ein ganzes Schuljahr hinweg beschäftigen sich die Schüler*innen intensiv mit dem Gemüseanbau sowie daran anknüpfenden Produktions- und Konsumthemen. Mit dem Lernort „Acker“ und den dazugehörigen Bildungsmaterialien schaffen wir eine Erfahrungswelt, die den Schulunterricht fächerübergreifend, sinnvoll und abwechslungsreich ergänzt.

Ackerdemia entwickelt die GemüseAckerdemie anhand der Prinzipien einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Diese hat zum Ziel, mit innovativer Bewusstseinsbildung Wissen und Werte zu vermitteln sowie Kompetenzen zu fördern, die für die Gestaltung einer nachhaltig verträglichen Zukunft erforderlich sind. Mit unserer Bildungsarbeit wollen wir einen Beitrag zur Agenda 2030 leisten und zur Erreichung ihrer 17 Entwicklungsziele, den Sustainable Development Goals. Diese visieren eine gerecht und nachhaltig handelnde Weltgemeinschaft an. Das Bildungsprogramm stärkt außerdem Inhalte der MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und fördert fächerverbindende Kompetenzen.

Die Bildungsprinzipien

Mit Praxisbezug, Alltagsrelevanz und Begeisterung wecken wir Neugier, regen Denkprozesse an und ermutigen die Schüler*innen, sich als wertvolle und verantwortungsvolle Gestalter*innen einer nachhaltig handelnden Gesellschaft zu beweisen. Dabei setzen wir folgende Bildungsprinzipien um:

Mit Begeisterung lernen

Die GemüseAckerdemie macht Spaß! Ungezwungen und spielerisch erfahren die Schüler*innen Gemüseanbau mit Kopf, Herz, Hand und Gaumen. Das eigene Gemüse wachsen zu sehen, macht stolz.

Selbstwirksamkeit erfahren

Die Schüler*innen werden sich ihrer Handlungsfähigkeit auf dem Acker bewusst. Die Gemüsepflanzen reagieren unmittelbar auf die Pflege. Der Erfolg wird in Form der Ernte belohnt. Sie entwickeln Vertrauen und Motivation, Aufgaben zu bewältigen und Ziele zu erreichen.

In Zusammenhängen denken

Bei der GemüseAckerdemie wird die gesamte Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion erschlossen. Die Schüler*innen erleben die vielfältigen natürlichen Abhängigkeiten und Wechselwirkungen auf dem Acker, die globalen Zusammenhänge sowie die Auswirkungen von Produktionsformen und Konsum.

Sozialkompetenz steigern

Beim Ackern ist Teamarbeit gefragt. Die Schüler*innen unterstützen sich gegenseitig, treffen Entscheidungen und lösen Probleme. Die gemeinsamen Erfahrungen stärken die Kooperationsfähigkeit, Empathie, Achtsamkeit, Partizipation und das Gemeinschaftsgefühl.

Fähigkeiten entdecken

Bei der GemüseAckerdemie entdecken die Schüler*innen neue Potentiale, Fähigkeiten und Kompetenzen bei sich und bei ihren Mitschüler*innen. Auf dem Acker sind andere Fertigkeiten gefragt als im Klassenraum. Wer weiß schon, wer sich als AckerProfi entpuppen wird?

Verantwortungsbewusstsein stärken

Die Schüler*innen übernehmen Verantwortung für ihren Acker, arbeiten eigenständig und pflegen die Pflanzen mit viel Leidenschaft. Sie reflektieren sich als Konsument*innen im globalen Gefüge, entwickeln Wertschätzung für die Natur und Lebensmittel. Sie setzen sich mit Fragen der Gerechtigkeit auseinander und erproben nachhaltige Handlungsalternativen.